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Kategorie: Romane

DIE KUNST DES TÖTENS

DIE KUNST DES TÖTENS

Die Kunst des Tötens, Hélène Gullberg

BUCHINFO
Die Kunst des Tötens, Hélène Gullberg
dtv  ISBN 978-3-423-28389-2
416 Seiten, Hardcover, € 23,00

INHALT
Sten Hammer, Baron und Kunstsammler, wird auf seinem Herrensitz nördlich von Stockholm mit einem antiken Gewehr aus seiner eigenen Sammlung erschlagen.

Die aus Stockholm in die Provinz versetzte Ermittlerin Karin Klinga (50) wird mit dem Fall betraut. Sie ist intelligent, aber steif und formell, eckt deshalb immer wieder an. Auf dem Herrensitz trifft sie auf Majja Skog, Anfang 30, die im Auftrag ihres Arbeitsgeber, eines bekannten Auktionshauses in Stockholm, eine Schätzung und Bestandsaufnahme der Hammerschen Sammlung vornehmen soll.

Doch Majja ist nicht nur der Kunst wegen vor Ort. Sie hatte eine sehr enge Beziehung zu dem ermordeten Hausherrn, der die junge Frau bereits vor vielen Jahren unter seine Fittiche nahm und ihr alles beibrachte, was er über Kunst wusste.

Karin und Majja beginnen die Umstände des mysteriösen Mordfalls zu ergründen und geraten immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen und Geheimnissen …

REZENSION
Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als die Stockholmer Kommissarin Karin Klinga, zwecks persönlicher Weiterentwicklung ihren Posten in der Pampa Schwedens antritt, geschieht dort ein spektakulärer Mord. Die örtlichen Polizeibeamten, die ohne die Anwesenheit der neuen Kollegin mit einem solchen Fall restlos überfordert wären, sind heilfroh, dass sie die Verantwortung für die Ermittlungen an die neue Kollegin abgeben können. Im Gegensatz zu Karin Klinga, die sich den Dienst auf dem Land zwar vollkommen anders vorgestellt hat, aber erfreut über die Abwechslung, mit Vehemenz an die Arbeit macht. Dass sie dabei umständehalber dazu gezwungen wird, ihr eigenes Leben unter neuen Aspekten zu betrachten, überrascht und erschreckt sie zugleich. Als sie kurz darauf der Ziehtochter des Mordopfers begegnet, spürt sie, dass sie an einem wichtigen Wendepunkt in ihrem Leben angekommen ist.

FAZIT
Ein psychologisch geschickt aufgebauter Roman, dessen ganze Dramatik sich erst ganz am Ende, in einem spektakulären Showdown explosionsartig entlädt.

WOHNVERWANDTSCHAFTEN

WOHNVERWANDTSCHAFTEN

Wohnverwandtschaften, Isabel Bogdan

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Wohnverwandtschaften, Isabel Bogdan
KiWi  ISBN 978-3-978-3-462-00419-9
272 Seiten, Gebundene Ausgabe, € 24,00

INHALT
Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil. Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal auch enervierend wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt. Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.

REZENSION
Als Jörg, Murat und Anke, die seit Jahren in einer ungewöhnlichen WG zusammen leben, beschließen diese um eine neue Bewohnerin zu erweitern, ahnen sie nicht, wie sehr sich dadurch ihr bisheriges Leben verändern wird. Doch es ist nicht nur die geänderte Konstellation, die alles durcheinanderwirbelt und für Spannungen sorgt. Während sie noch an der Verwirklichung von eigenen Interessen und Wünschen arbeiten, müssen sie erkennen, dass es um wesentlich mehr im Leben geht als die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Doch erst als ein unvorhersehbarer Schicksalsschlag sie dazu zwingt, sich zu entscheiden welchen Weg sie gehen wollen, erkennen sie worauf es im Leben wirklich ankommt.

FAZIT
Eine berührende Geschichte, die dazu ermutigt sich, auch einmal mit tabuisierten Gesellschaftsthemen auseinanderzusetzen.

WHAT A WAY TO GO

WHAT A WAY TO GO

What a Way to go, Bella Mackie

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What a Way To Go, Bella Mackie
Heyne  ISBN 978-3-453-27521-8
448 Seiten, Hardcover, € 24,00

INHALT
Mit jedem erdenklichen Pomp begeht Anthony Wistern – Self-Made-Millionär, Patriarch, Womanizer – seinen 60. Geburtstag. Doch zum Höhepunkt der Party findet er sich überraschend im Jenseits wieder. Von dort aus muss er beobachten, wie „seine Lieben“ die eine oder andere Krokodilsträne angesichts seines Todes hervorpressen, sich de facto allerdings nur für eines interessieren: das Erbe. Aber wie verdammt, ist er eigentlich gestorben? So einige Partygäste hätten sicher Grund gehabt, ihm die Lichter auszublasen: betrogene Geschäftspartner, sitzengelassene Geliebte, raffzahnige Familienmitglieder. Die Polizei scheint keinerlei Interesse an Ermittlungen zu hegen. Insofern ruht Anthonys ganze Hoffnung auf einer jungen True-Crime-Bloggerin, die mit erstaunlicher Zähigkeit Nachforschungen anstellt. Fragt sich nur, mit welcher Agenda …

REZENSION
Dass sich Anthony Wisterns Unmut über seinen unverhofften Abgang in relativen Grenzen hält, hat mehrere triftige Gründe. Zum einen wäre da die drohende Insolvenz, die ihm schon seit längerem einiges Kopfzerbrechen bereitet. Davon dass es für ihn insgesamt in letzter Zeit nicht so ganz rund gelaufen ist, ganz zu schweigen. So gesehen muss er seinen Tod eigentlich als Glücksfall betrachten. Wenn da nicht die unerträgliche Zwischenstation auf dem endgültigen Weg ins Jenseits wäre. Allen Erwartungen zum Trotz, arrangiert er sich ziemlich schnell mit seiner misslichen Lage, vor allem als ihm klar wird, dass er längst nicht der Einzige in seiner Familie ist, der mit falschen Karten gespielt hat. Posthum erkennen zu müssen dass seine Familienmitglieder ihm durchaus das Wasser reichen können, beschließt er zu einem letzten teuflischen Schlag auszuholen.

FAZIT
Eine schwarzhumorige Geschichte, die den Leser in schwindelerregende Abgründe blicken lässt und dabei auch das Jenseits nicht verschont.

FRANKIE

FRANKIE

Frankie, Michael Köhlmeier

Frank, ein 14-jähriger Teenager, lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter ein unspektakuläres und zurückgezogenes Dasein. Dies ändert sich von einem auf den anderen Tag, als Franks Großvater nach 18 Jahren Knast in die ersehnte Freiheit entlassen wird. Obwohl die Mutter Angst vor dem eigenen Vater hat, unternimmt sie nichts, um ihren Sohn vor dem Großvater zu schützen. Frank, der einen eher zurückgebliebenen Eindruck macht, ist von dem Auftreten des alten Mannes fasziniert. In dem Bestreben ihm nachzueifern, gerät er in ein ungutes Fahrwasser, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die in ihm aufgestaute Energie entlädt.

Fazit
Eine langatmige Erzählung, in der vieles angerissen wird, ohne dass es zu einer befriedigenden Lösung der eigentlichen Problematik kommt.

BUCHINFO
Frankie, Michael Köhlmeier
dtv  ISBN 978-3-423-14901-3
208 Seiten, Taschenbuch, € 14,00

DER SOMMER IN DEM ALLES BEGANN

DER SOMMER IN DEM ALLES BEGANN

Der Sommer in dem alles begann, Claire Léost

Ein bewegender Roman, in dem das Schicksal von drei höchst unterschiedlichen Frauen über eine Zeitspanne von 1940 bis ins Jahr 2015 lebendig nachgezeichnet wird. Obwohl es anfangs so scheint, als ob sich ihre Lebenswege rein zufällig kreuzen, ahnt man schnell, dass dies ein Trugschluss ist. In einem ausgeklügelten Zusammenspiel aus Heimatgefühlen, Liebe, Träumen und Realität, entsteht ein verhängnisvolles Wechselspiel, das zu einer düsteren und melancholischen Konflikt- und Vergangenheitsbewältigung gerät.

Fazit
Eine ergreifende Story, in der die Geschichte der Bretagne eine wichtige Rolle spielt und ihren Protagonisten einen unverwechselbaren Stempel aufdrückt.

BUCHINFO
Der Sommer in dem alles begann, Claire Léost
KiWi  ISBN 978-3-462-00387-1
240 Seiten, Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, € 22,00