ALLES MUSS MAN SELBER MACHEN

ALLES MUSS MAN SELBER MACHEN

Alles muss man selber machen, Ellen Berg

Über die Methoden kann man geteilter Meinung sein, unstrittig ist aber, dass man dringend etwas unternehmen muss, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht. Während Nele und Fiona sich auf eine Gratwanderung begeben, mit der sie sich zielsicher ins Visier eines engagierten Polizisten manövrieren, agiert ihre Freundin Hermine wesentlich subtiler. Davon werden sie zwar ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, aber die Ungeduld und die im Chaos befindliche Gefühlslage von Nele, sorgt für einige brenzlige Rückschläge, die sich nur mit viel Raffinesse wieder ausbügeln lassen.

Fazit
Ein typischer Ellen-Berg-Roman, in der die üblichen Wortspiele, verpackt in einer neuen Story, langsam aber sicher zu Tode geritten werden.

BUCHINFO
Alles muss man selber machen, Ellen Berg
atb  ISBN 978-3-7466-3949-9
382 Seiten, Klappenbroschur, € 12,99

TOD IM OLIVENFASS

TOD IM OLIVENFASS

Tod im Olivenfass, Renato Pozzi

Commissario Andreotti hat schon vieles erlebt, aber ein halbnackter Toter im Olivenfass, ist auch für ihn absolutes Neuland. Nachdem Selbstmord definitiv auszuschließen ist, sieht Andreotti sich dazu gezwungen umgehend die Mordermittlungen aufzunehmen. Doch die Indizienlage ist dünn und nachdem der Tote keine Papiere bei sich getragen hat, kann man es dem Commissario nicht verübeln, dass er bei seinen Ermittlungen zu ungewöhnlichen Methoden greift. Dies betrifft vor allem seine Mitarbeiterauswahl, die zunächst keinen Sinn zu machen scheint. Doch schon bald zeigt sich, dass er mit Sophia Lange einen richtigen Glücksgriff gemacht hat, denn die Geigenbauerin erweist sich als ebenso so kreativ und unkonventionell wie Andreotti selbst.

Fazit
Eine humorvolle Story, mit einem außergewöhnlichen Ermittlerduo, das sich nonchalant über sämtliche Konventionen hinwegsetzt und damit für frischen Wind in der literarischen Verbrechensbekämpfung sorgt.

BUCHINFO
Tod im Olivenfass, Renato Pozzi
Knaur  ISBN 978-3-426-52798-6
336 Seiten, Taschenbuch, € 9,99

WAS VERLOREN IST

WAS VERLOREN IST

Was verloren ist, Michelle Sacks

Mit dem Versprechen, dass auf sie ein großes Abenteuer wartet, gelingt es Joseph mühelos seine siebenjährige Tochter davon zu überzeugen, dass sie sofort aufbrechen müssen. Dollys anfängliche Begeisterung auf einen Trip, allein mit dem geliebten und bewunderten Vater, weicht schon bald dem unguten Gefühl, dass an dem Versprechen etwas faul ist. In Zwiesprache mit ihrem Spielzeugpferd, versucht sie herauszufinden was Sache ist. Mit beindruckender Kinderlogik, die ihr ein gewisses Maß an Sicherheit vermittelt, gelingt es ihr sich über die ersten Tage zu retten. Doch schon bald kommt der Punkt, an dem sie die Augen vor der Wahrheit nicht mehr verschließen kann.

Fazit
Eine dramatische Familienstory, die zu vieles im Unklaren lässt, um restlos zu überzeugen.

BUCHINFO
Was verloren ist, Michelle Sacks
btb  ISBN 978-3-442-77326-8
304 Seiten, Taschenbuch, € 13,00

STRANDMÖRDER

STRANDMÖRDER

Strandmörder, Alida Leimbach

Um die Borkumer Kollegen dabei zu unterstützen, den Mord an einer Joggerin aufzuklären, werden die beiden LKA-Kommissare Swantje Brandt und Henry Olsen von heute auf morgen, auf die Insel geschickt. Dort erwartet sie allerdings nicht nur der Mord an der Joggerin, denn ein längst verjährter Fall drängelt sich regelrecht in ihre Ermittlungsarbeiten. Zurecht, wie sich schnell zeigt, denn beide Opfer haben sich gekannt und in den gleichen Kreisen verkehrt. Dies wirft viele Fragen auf, die allerdings keiner beantworten will und so bleibt den Kommissaren nichts anderes übrig, als die Vergangenheit der Verdächtigen genau unter die Lupe zu nehmen.

Fazit
Ein etwas laienhaft wirkender Krimi, in dem die persönlichen Probleme der Protagonisten zu sehr im Vordergrund stehen.

BUCHINFO
Strandmörder, Alida Leimbach
Gmeiner  ISBN 978-3-8392-0417-7
320 Seiten, Klappenbroschur, € 17,00

MADAME LE COMMISSAIRE UND DIE MAUER DES SCHWEIGENS

MADAME LE COMMISSAIRE UND DIE MAUER DES SCHWEIGENS

Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens, Pierre Martin

Obwohl Skelette eigentlich nicht in den Zuständigkeitsbereich von Kommissarin Isabelle Bonnet fallen, teilt sie das Unbehagen von Fragolins Bürgermeisterin Chantal Lefèvre, den Fall der örtlichen Gendarmerie zu überlassen. Aber da ist ja noch ihr Assistent Apollinaire, der durch seinen Hang zu akribischen Recherchen, wie geschaffen für den Job ist. Beflügelt von der Idee ihm den Fall zu übertragen und sich wieder mit den wirklich wichtigen Dingen im Leben zu beschäftigen, sieht die Welt gleich wieder anders aus. Doch der Seelenfrieden findet abrupt ein Ende, als sie einen Hilferuf von ihrem Freund Nicolas erhält. Mit dem Gefühl, dass das Skelett bei Apollinaire in besten Händen ist, bucht sie kurzentschlossen einen Flug.

Fazit
Ein ebenso unterhaltsamer, wie kurzweiliger Provence-Krimi, mit sympathischen Protagonisten, die aus einem Cold Case eine heiße Story machen.

BUCHINFO
Madame le Commissaire, Pierre Martin
Knaur  ISBN 978-3-426-52675-0
368 Seiten, Taschenbuch, € 11,99