Am Kronleuchter hängen wir nicht immer
BUCHINFO
Am Kronleuchter hängen wir nicht immer, Marina Barth
emons ISBN 978-3-7408-2252-1
272 Seiten, Broschur, € 16,00
INHALT
Geboren in einem Kölner Arbeiterviertel, träumt die junge Trude Herr von der ganz großen Bühne. Aber das Träumen reicht ihr nicht, und so sucht sie sich mit ihrem außergewöhnlichen Unterhaltungstalent einen Weg von der schäl Sick mitten hinein in die pulsierende Künstlerszene der fünfziger Jahre. Sie schließt sich einer Wanderbühne an, arbeitet als Statistin und als Bardame, bis ihr als weibliche Büttenrednerin endlich der Durchbruch gelingt: Trude Herr wird zur Ikone ihrer Zeit. Doch mit ihrem unvergleichlich entwaffnenden Humor schafft sie sich auch ein Korsett, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt …
REZENSION
Trude Herr (1927-1991) war eine kölsche Ikone, die zeit ihres Lebens um die Anerkennung gekämpft hat, die sie ihrer Meinung nach verdient hat. Trotz zahlreichen Versuchen auf den angesagten Bühnen Kölns Fuß zu fassen, gelingt ihr dies nicht. Der Durchbruch gelingt ihr erst später, als sie die Rolle der ersten weiblichen Büttenrednerin der Stadt Köln übernimmt. Dass sie damit den Stempel „Ulknudel“ verpasst bekommt, empfindet sie allerdings als Kränkung, die ihren wahren Talenten nicht gerecht wird. Aber alle Versuche sich davon zu distanzieren scheitern. Trotzdem gibt sie den Kampf nicht auf und erfindet sich mit entschlossenem Ideenreichtum, ein ums andere Mal neu. Doch ein Tiefschlag folgt auf den anderen. Darunter leidet naturgegeben auch ihr Privatleben und so bleibt sie auch hier ihr ganzes Leben auf der Suche.
FAZIT
Eine emphatische Annäherung an ein Künstlerleben, in dem Trude Herr endlich die lang ersehnte Hauptrolle spielen darf.